- Ausstellung: Die deutsche Wiedervereinigung
- Der Mauerfall
Als die Berliner Mauer in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 fällt, erkennt die ganze Welt darin das Symbol einer Zeitenwende. Für die Deutschen enden die langen Jahre der Nachkriegszeit. Nach 28 Jahren Zwangstrennung sind Familien und Freunde endlich wieder vereint. Zwar kommt der Mauerfall für alle überraschend, doch gewiss nicht aus heiterem Himmel: Die Bürger der DDR hatten zuvor monatelang auf den Straßen für politische und wirtschaftliche Veränderungen demonstriert. Die SED-Regierung hält aber nichts von den Reformen, die seit einigen Jahren in der Sowjetunion unter den Schlagwörtern Glasnost und Perestroika (Transparenz und Umbau) durchgeführt werden. Sie ist nicht in der Lage, die erneute Abwanderung ihrer Bürger in den Westen aufzuhalten, und hängt nur noch am seidenen Faden.
In den frühen Abendstunden des 9. November überrascht Günter Schabowski, Sprecher des Politbüros der SED, die Journalisten. Er erklärt ein wenig verworren, dass die Bürger der DDR das Land ab sofort an jedem Grenzübergang ohne besondere Genehmigung verlassen können. Die westlichen Medien veröffentlichen diese Meldung rasch, und sie zeigt sofort Wirkung: Tausende Bürger aus dem Ostteil Berlins drängen sich an den Grenzübergängen. Die Grenzschützer sind mit der Situation überfordert und haben keine klaren Anweisungen – also öffnen sie die Schlagbäume. Zum ersten Mal seit fast dreißig Jahren können sich die Bewohner Ost-Berlins jenseits der Mauer frei bewegen. Der Eiserne Vorhang fällt – die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Hier können Sie den Podcast hören.
Das Europäische Parlament, der Mauerfall und die Wiedervereinigung Deutschlands