- Ausstellung: Essbare Pflanzen aus Nord- und Südamerika
- Letzten Endes doch nicht giftig – die Tomate
TOMATE (Solanum lycopersicum L.)
Um Chili-Pfeffer abzuschwächen, verwenden sie frische Tomaten (...) und machen leckere Saucen
José Acosta (1590) - ‘Historia natural y moral de las Indias’
Solanum ist die größte Gattung der Solanaceae-Familie. Sie gehört zu den zehn artenreichsten Gattungen der Blütenpflanzen. Die große Familie der Solanaceae (Nachtschattengewächse) zählt 3000 bis 4000 Arten, von denen viele landwirtschaftlich von Bedeutung sind, beispielsweise Kartoffeln, Paprika, Auberginen, Tabak und nicht zuletzt die bescheidene Tomate.
Die größte Vielfalt an Tomatensorten gibt es in Südamerika, vor allem in den Andenregionen. Wilde Tomatenarten sind im westlichen Teil Südamerikas zu finden, von Ecuador bis Chile, einschließlich der Galapagos-Inseln. Unklar ist bis heute, ob die Tomate in Peru domestiziert wurde oder in Mexiko, wo die Azteken sie bereits 700 v. Chr. zu schätzen wussten. Von den ersten Entdeckern nach Europa gebracht, wurden Tomaten ursprünglich als Zierpflanzen angebaut und galten als giftig. Erst Ende des 17. Jahrhunderts wurden sie, ausgehend von Südeuropa, als Lebensmittel erkannt. Heute werden weltweit tausende Tomatensorten konsumiert, die globale Produktion beträgt mehr als 1,5 Milliarden Tonnen pro Jahr.